Dohlen-Monitoring Jena-Göschwitz

Populationsökologie der Dohle Corvus monedula an der Autobahnbrücke Jena-Göschwitz (inkl. Artenschutzprogramm, geleitet von Dr. Hans-Ulrich Peter)

Populationsökologie der Dohle Corvus monedula an der Autobahnbrücke Jena-Göschwitz (inkl. Artenschutzprogramm, geleitet von Dr. Hans-Ulrich Peter)

Projektverantwortlicher: Dr. Hans-Ulrich Peter, u.a.

Im Süden von Jena überspannen zwei Autobahnbrücken das Saaletal. Bereits wenige Jahre nach dem Bau der ersten Brücke gegen Ende der der 1930 Jahre wurden die nicht-funktionsfähigen Regenspeier an deren Nord- und Südseite von Dohlen (Corvus monedula) und Turmfalken (Falco tinnunculus) als Brutplatz genutzt. Das Brutgeschehen an der alten Saaletalbrücke wurde zunächst von 1949 bis 1957 beobachtet. Im Zuge der Instandsetzung der Regenspeier wurden im Jahre 1972 im Inneren der begehbaren Brückenpfeiler Nistkästen installiert, die von den Vögeln über vorhandene Lichtöffnungen erreichbar sind. Infolge der Sanierung der Autobahnbrücke und dem Neubau der parallel stehenden zweiten Brücke wurden 2018 weitere Nistkästen an der neuen Brücke sowie an verschiedenen Gebäuden in der Umgebung angebracht. Aktuell stehen den Vögeln 148 Nistkästen an beiden Autobahnbrücken zur Verfügung. Damit befindet sich hier die größte Brutkolonie der Dohle in Thüringen, in der seit 1973 ein lückenloses Monitoring durchgeführt wird. Bei den mindestens zweimal jährlich durchgeführten Nistkastenkontrollen werden derzeit die Besetzung der Nistkästen, die Gelegegröße sowie die Zahl der flügge gewordenen Jungvögel erfasst. Zusätzlich werden die ausfliegenden Jungvögel beringt. Die gewonnenen Daten liefern wertvolle Informationen zur Populationsdynamik der Dohle in dieser Brutkolonie über mehrere Jahrzehnte hinweg.