In Westafrika stehen die Auswirkungen von Landnutzungsintensivierung und Klimawandel auf die Zusammensetzung und Diversität von Savannenökosystemen im Vordergrund. Die Erhaltung einer heterogenen Vegetationsstruktur und einer hohen Biodiversität ist von besonderer Bedeutung für die Bevölkerung, da das Ökosystem Savanne in verschiedenster Weise genutzt wird. Die wichtigsten Nutzungen sind Ackerbau, Weide, die Aufsammlung von non-timber forest products (NTFP) und Holznutzung. Die traditionelle ackerbauliche Nutzung erfolgt in Form von Wanderfeldbau, dadurch entsteht ein Mosaik von Feldern und Brachen unterschiedlichen Alters. Augenblicklich ist in weiten Teilen der Sudan- und Sub-Sahelzone ein Landnutzungswandel von traditioneller extensiver Bewirtschaftung hin zu intensiver Landwirtschaft unter Einsatz von Mineraldünger zu beobachten.
Im Rahmen von Kooperationen mit der Goethe-Universität Frankfurt a.M. und der Universität Ouagadougou (Burkina Faso) schauen wir uns insbesonder Fragen zu den folgenden Bereichen an:
- Welchen Einfluss haben (auch in Abhängigkeit vom Vegetationstyp) Nationalparke, aber auch traditionell genutzte Regionen auf die Biodiversität?
- Welchen Einfluss haben Landnutzung und Klima in verschieden Habitaten auf die funktionellen Anpassungen der holzigen und krautigen Savannenvegetation?
- Welchen Einfluss hat die Landnutzung auf die Etablierung und Verjüngung der Gehölzvegetation? Beeinflussen artspezifische Effekte die Baum- und Strauchvielfalt?
- Innerhalb eines Savannentyps sind kleinräumige Heterogenitäten von besonderer Bedeutung um die Etablierung von holzigen Savannenarten zu verstehen. Welchen Einfluss haben Termitenhügel auf die Pflanzenartenvielfalt der Savannenökosysteme? Unterschieden sich diese in Abhängigkeit vom Klima?